"Komponieren ist bei mir ein Drang. Fast jeden Tag möchte ich etwas erfinden." So äußerte sich der Siegburger Komponist und Musikpädagoge Heinz Irsen in einem Interview zu seinem kompositorischen Werk.
In der vorliegenden Arbeit - die sich in gewisser Weise auch als eine "Hommage à Irsen" versteht, da der Verfasser ein Schüler Irsens ist - soll zum einen das Ergebnis dieses "Dranges" - das komplette Werk Irsens - in Form eines ausführlichen Werkverzeichnisses aufgearbeitet und vorgelegt werden; zum anderen sollen in einer kurzen Untersuchung die Einflüsse auf das Schaffen und deren Ursachen in dem Kapitel "Das musikalische Schaffen - Ursachen und Bedingungen" dargestellt werden.
1906 in Köln geboren, fand Irsen im Jahr 1942 in Siegburg seine Heimat und blieb ihr bis zu seinem Tode 1989 verbunden. Er gehörte zu den Gründern der "Musikschule Siegburg" und unterrichtete an ihr bis ins hohe Alter Hunderte von Schülern, die ihrerseits im Musikleben vieler Städte und Gemeinden tätig wurden; auf dieses pädagogische Werk Irsens wird zwar an einigen Stellen der Arbeit hingewiesen, da es für das musikalische Schaffen nicht wegzudenken ist, doch soll das kompositorische Werk Irsens im Vordergrund stehen.
Aus dieser Themenstellung ergibt sich sowohl die Forderung nach einem Erfassen der Werke als auch nach Untersuchungen innerhalb des Werkes. Das komplette Werkverzeichnis soll somit die systematische Grundlage für das darauffolgende Kapitel bilden.
Durch die Notwendigkeit der Aufarbeitung eines bisher unbekannt gebliebenen Komponisten unseres Jahrhunderts, in dessen Werk sich fast vollständig die kompositorischen Tendenzen des 20. Jhds widerspiegeln, ist ein vollständiges Erfassen seines hinterlassenen Werkes mit allen notwendigen Angaben dazu unerläßlich. Ein Vorwort und ein Abkürzungs-Verzeichnis erleichtern die Benutzung des Werkverzeichnisses.
Der Lebenslauf wurde unter Mitwirkung von Familie Irsen erstellt, da zusammenhängende Daten des Lebensweges Irsens bisher nicht vorlagen und viele Einzeldaten erst aus Dokumenten wie Zeugnissen u.a. gesucht und zusammengestellt werden mußten. Der Lebenslauf soll somit den Hintergrund für den Hauptteil der Arbeit bilden.
Im Anhang der Arbeit werden drei Reden Irsens sowie ein Interview mit ihm wiedergegeben. In Hinblick auf ein vollständiges Erfassen der Irsen-Dokumente und aus ihrer zeitgeschichtlichen Stellung heraus war es wichtig und interessant, die Reden Irsens und das Interview hier erstmalig vorzulegen.
Da über Irsen so gut wie keine Sekundärliteratur erschienen ist, lag der Hauptaspekt dieser Arbeit auf eigener Forschungsarbeit. Das Sichten, Auswerten und Verzeichnen aller Kompositionen Irsens für die Erstellung des Werkverzeichnisses sowie das Zusammentragen aller Daten, die den Lebensweg Irsens betreffen, konnten daher nicht ohne Unterstützung vieler Personen erfolgen. Deshalb möchte ich im folgenden denjenigen danken, die mich bei dieser Arbeit bereitwillig unterstützt und für meine Nachforschungen viel Geduld aufgebracht haben. Es sind im einzelnen:
Frau Lotte Irsen, die mich in meiner Arbeit, den Lebensweg ihres Mannes zu rekonstruieren und zusammenzustellen, stets unterstützt hat; Herr Wolfgang Irsen, der mir viele wertvolle Auskünfte über das Leben sowie über die Kompositionen seines Vaters gab; die Leiterin des Siegburger Stadt - Archivs, Frau Dr. Andrea Korte-Böger sowie Herr Ücker, die mich über viele Wochen stets mit allen dort lagernden Kompositionen Irsens "versorgt" haben; der Leiter der Musikschule Siegburg, Herr Jost Nickel, der mir Unterlagen zur Geschichte der Musikschule bereitstellte sowie Herr Gunter Duvenbeck, der mir die Wiedergabe des Interviews mit Irsen im "Musikkalender" gestattete. Ihnen allen sei an dieser Stelle herzlichst gedankt!