[...] Sohn des Pfarrers Johann Christoph Hartung. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Coburg begann er 1725 in Jena das Theologiestudium. Lange Zeit fand er keine Anstellung und wurde erst 1739 zum Diakon und Präzeptor in Gaildorf berufen. 1749 erschien unter dem Pseudonym P.C.Humano, wobei P für Philipp, C für Christoph und H(umano) für Hartung stehen, als zweiteiliges Werk seine Klavierschule "Musicus Theoretico Practicus". Das Werk gilt als erste vollgültige deutsche Klavierschule im modernen Sinn. Die bedeutendste Leistung lag in der sachlich und methodisch beispielhaften Behandlung der Fingersatzprobleme, wobei H. erstmalig eine Zusammenstellung der Fingersätze für alle Tonarten bietet. Der vorbildlichen Klavieranweisung fügte H. einen theoretischen Teil mit hohem Anspruch bei, der von der Mehrheit der potentiellen Käufer als Ballast empfunden wurde, wodurch das Werk einer breiten Wirkung beraubt wurde. 1764 wurde H. zum Pfarrer in Eutendorf ernannt.
Source: Hans König: Philipp Christoph Hartung quoted from Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexicon accessed 27 December 2008